Ich wurde 1956 in Lutherstadt Wittenberg (Sachsen Anhalt) geboren . Meine Eltern waren Pädagogen. Meine Mutter war Kindergärtnerin und mein Vater Lehrer. 1975-1979 studierte auch ich Pädagogik an der "Pädagogischen Hochschule in Potsdam". Mein Bruder Reinhard lebt in Halle/Saale und ist Professor für Physik an der Martin Luther-Universität. Die Freude meines Lebens sind natürlich meine Kinder, Schwiegerkinder und Enkel.
Wenn ich darüber nachdenke, welche Rolle die Malerei in meinem Leben spielt, dann ist das allumfassend. Schon früh war es meine Motivation Bilder zu malen, die den Betrachter emotional berühren. Bereits als Kind begann ich zu malen und blieb deshalb ganz natürlich im wesentlichen Autodidakt. So konnte ich fast ungestört meine eigene Art finden mich auszudrücken und neue Techniken zu finden. Viele Jahre war ich im Umfeld sehr guter Maler in Lutherstadt Wittenberg, dem Malzirkel von ehemals Lucas Cranach.
Sehr gern male ich Blumen einfach den Blumen und der Natur zuliebe. Ich liebe die Aquarellmalerei, male aber auch sehr gern mit Ölfarben, Acrylfarben oder Pastellen sowie Kohle. Der Mensch und seine Darstellung ist eine kraftvolle Herausforderung für einen Künstler u.a. zur Darstellung von Emotionen. Dabei ist nicht nur der vermeintlich schöne Mensch gemeint oder verklärte Scheinharmonie. Ein Blick sagt alles oder die Haltung einer Hand. Solche Themen und Emotionen wie Angst, Wut, Gewalt können ebenfalls etwas zum Betrachter bringen und ihn berühren.
Es müssen nicht immer im Kopf konstruierte und mit einer bedeutungslastigen Symbolik getränkte Bilder sein, um etwas auszudrücken. Die wahre Schönheit liegt in der Einfachheit und Schlichtheit verborgen und bringt mich ganz authentisch zu den Gefühlen, die mich im Moment des Malens bewegen. Deshalb lasse ich mich gern in den Augenblick fallen und greife zu der Farbe, die mich genau dann anspricht. Es entstehen oft in Alla-Prima-Malerei Punkte, Striche, Wellenbewegungen, farbige Flächen usw., die einfach nur Spaß machen. Der Verstand hat erstmal Sendepause. Ich lasse mich dann tatsächlich überraschen, was da trotzdem herausguckt und gebe dem dann gern etwas Raum - oder auch nicht. Allen meinen Bildern ist wahrscheinlich der Versuch gemeinsam möglichst viel Licht einzufangen.
Zu recht kann man beim Betrachten meiner Bildergalerie feststellen, dass es auch andere Bilder von mir gibt. Der Grund dafür ist, dass ich meinen Mal- und Zeichenunterricht fast ausschließlich als Einzelunterricht gestalte und meinen Schützling auf dem Weg zum fertigen Bild begleite. Ich male parallel dasselbe Motiv mit. So kann man meine Technik sehen und dann nach seiner eigenen Ausdrucksweise suchen. Erst später, wenn man sich "freigemalt" hat, tauchen wir gemeinsam in die intuitive Malerei ein. In jedem Jahr findet ein Workshop dazu statt und bringt immer viel Spaß und überraschende Ergebnisse, Vorbildung braucht man dazu nicht. Im Herbst gehe ich mit meinen Seminarteilnehmern gern im Freien malen und zeichnen.
Mich interessieren Maler der alten Garde sehr, wie z.B. Caspar David Friedrich mit seinen tollen Landschaften oder Albrecht Dürer mit seinen wunderbaren Faltenwürfen und Zeichnungen und J.M.W. Turner, der über alles das Licht im Bild liebte bis hin zur aktuellen Zeit, in der mich z.B. Cy Twombly mit einigen seiner Bilder sehr inspirierte oder Portraits von Hanjo Schmidt. Mir gefällt der Spruch von Seneca: "Nicht, weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer". Solange ich also Freude an der Malerei habe, werde ich sicherlich allein oder mit meinen Freunden gemeinsam malen und in Resonanz zu meinen Seminarteilnehmern stehen, die mir ebenfalls sehr wichtig sind.
Dorothea Elisabeth Piper
"Elia"